Ricarda-Huch-Schule
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„Wir haben sie zum Fressen gern“, meint die Sozialarbeiterin Paula Schuppert, die seit zweieinhalb Jahren mit dabei ist, während sie genüsslich ein ELSA-Bonbon in den Mund steckt, das eigens zu diesem Jubiläum hergestellt wurde. Mit acht Kilogramm handgefertigten Bonbons und Lutschern versüßte „Das Leben ist süß“ von Kerstin Kanofsky aus Dreieich die Feierlichkeiten und QualityMind der Familie Krämer aus Sprendlingen steuerte 500 Geburtstagskulis bei. Bei den Geburtstagsgästen fand dies großen Anklang. „Die fröhliche ELSA in unserem riesigen Gebäude bereitete mir schon immer herrliche Freude“, reimte das ehemalige ELSA-Kind Ally Ginter, die hier inzwischen als Lerncoach arbeitet.
Petra Frész, die Betreuerin vor Ort und die Lehrerin Eva Stephan, die mit der Koordination und Planung des Angebots beauftragt ist, blicken stolz auf diese zehn Jahre zurück. 2008 gab es von der Landesregierung ein einmaliges Startbudget für die Einrichtung von Ganztagsangeboten. Diese Gelegenheit packte die Schule beim Schopf und in Windeseile wurde die ehemalige Küche zum Ganztagszentrum umfunktioniert, ein Programm entwickelt und die Grundausstattung für den Freizeitbereich angeschafft. Pünktlich zum zweiten Halbjahr konnte die Mittagsbetreuung geöffnet werden. Heute gibt es außer diesem großen Gemeinschaftsraum, wo gespielt und gebastelt wird, noch einen angrenzenden Raum mit Billardtisch, Airhockey und Tischkicker, einen gemütlichen Quasselraum und zwei Büroräume. Außerdem nutzen die ELSA-Kinder das große Außengelände der Schule und die Lerngruppen mit maximal zehn Schülerinnen und Schülern ziehen sich in Klassenräume zurück.
„Als im 2. Halbjahr 2009 die ersten Schüler kamen, waren wir sehr aufgeregt, wie das alles laufen würde. Damals haben wir, da es ja noch keine Mensa gab, hier auch ein Mittagessen ausgegeben,“ erinnert sich Petra Frész, die mit Leib und Seele in der Betreuung arbeitet. Die Kinder liegen ihr am Herzen, viele kommen hier vorbei, um einmal gedrückt zu werden und mit ihr die Freuden und Sorgen des Schulalltags zu teilen. „Wir haben im Laufe der Jahre vieles ausprobiert und was funktionierte, haben wir weitergeführt. Inzwischen sind wir ziemlich professionell und der Betrieb mit gut hundert Kindern täglich funktioniert recht reibungslos“, stellt Eva Stephan fest. „Das ist der Grund, warum wir zum kommenden Schuljahr die Kooperation mit dem Jugendhilfeverein die Villa e.V. beenden können,“ fügt Schulleiter Torsten Lampert hinzu. „Zu Anfang war der Kooperationspartner aus Darmstadt, mit seiner Erfahrung in Sachen Ganztagsschule, ein wichtiger Ratgeber, doch jetzt wagt die ELSA den Sprung in die Unabhängigkeit. Dies wird uns Geld sparen, das wir natürlich anderweitig einsetzen können.“ Am Alltag in der ELSA wird sich durch diese Veränderung wenig ändern. Petra Frész bleibt den Kindern erhalten und wird zudem buchhalterische Aufgaben übernehmen, die Schulsozialarbeiterin Paula Schuppert und die Lehrerin Eva Stephan unterstützen sie weiterhin bei der Betreuung und der Entwicklung des pädagogischen Programms.
„Den besonderen Charme unseres Angebots, sind unsere Lerncoaches aus der Oberstufe,“ stellen die drei Pädagoginnen fest. Die Idee in der Mittagsbetreuung mit Oberstufenschüler/innen zu arbeiten war von Anfang an zentral. „Mir war wichtig, in diesem Bereich einen Ort zu schaffen, an dem ältere und jüngere Schüler sich freundlich begegnen. Für unsere neuen Schüler ist unsere große Schule mit knapp 1.200 Schülern oft ja erst einmal beängstigend und die „Großen“ finden das "kleine Gewusel" oft lästig. Aber hier bekommen „die Kleinen“ einfach Beziehung mit den älteren Schüler/innen und fühlen sich schnell heimisch. Die älteren Schülerinnen und Schüler können sich zudem sehr gut in die jüngeren hineinversetzen und sie unterstützen. Petra Frész freut sich, dass auch immer mehr Ehemalige in der ELSA arbeiten. Von den 17 Coaches, die Lerngruppen begleiten und im offenen Angebot mit den Kindern spielen und basteln, sind sieben selbst ehemalige ELSA Kinder. „Früher bedeutete ELSA für mich, Kakao trinken und Hilfe bekommen, heute Kakao machen und Hilfe geben,“ so …. und Helen Heil stimmt ein: „Ich arbeite in der ELSA, weil ich in der fünften und sechsten Klasse selbst ELSA-Kind war und die Hilfe, die ich von meinen Lerncoaches geschätzt habe. So freue ich mich heute über jeden jungen Schüler, dem ich helfen kann."