Ricarda-Huch-Schule
Breslauer Straße 15 | 63303 Dreieich
Tel.: 06103 8335630
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Eine Demokratie braucht mündige, informierte und sozial handelnde Bürgerinnen und Bürger.
Aufgabe des Faches Politik und Wirtschaft ist es, Kenntnisse und Einsichten zu vermitteln, die zum Verständnis politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Sachverhalte erforderlich sind und die Grundlage eines politischen Urteils bilden.
Unser Ziel ist es Schülerinnen und Schüler auf eine verantwortliche Mitwirkung in Staat, Gesellschaft und Wirtschaft vorzubereiten. Die moderne und plurale Gesellschaft ist durch sozialen, ökonomischen und politischen Wandel geprägt. Viele normative Leitbilder sind kontrovers und durch Interessen geprägt. Dies alles muss um Unterricht deutlich werden.
Der Unterricht, der im Jahrgang 7 beginnt und bis zum Abitur in Grund- und Leistungskursen fortgeführt werden kann, legt seine inhaltlichen Schwerpunkte in den Kernbereichen „Individuum und Gesellschaft“, „Demokratie, Partizipation und Menschenrechte“, „Recht“, „Medien“ und „Internationale Zusammenarbeit und Friedenssicherung“. Poltische Bildung steht in engem Zusammenhang mit dem politischen Geschehen und der gesellschaftlich-politischen Entwicklung. Zudem ist das Fach Leitfach der ökonomischen Bildung: Strukturelle Zusammenhänge von Wirtschaft, Gesellschaft und Politik sind ohne ökonomische Kenntnisse nicht zu erfassen.
Social Studies wird an der Ricarda-Huch-Schule im Rahmen der bilingualen Klasse in der 8. Jahrgangsstufe unterrichtet. Zusätzlich zum regulären Politik-und-Wirtschaft-Unterricht erhalten die Schülerinnen und Schüler eine Wochenstunde englischsprachigen Unterricht nach eigenem Curriculum.
Mit der Einführung des Faches Social Studies in der Oberstufe hat die RHS ihr bilinguales Angebot seit 2009 um ein zusätzliches Fach neben History erweitert. Seitdem können alle Schülerinnen und Schüler mit sehr guten Englischkenntnissen (z. B. aufgrund eines Auslandsaufenthalts) Social Studies von Q1 bis Q4 als Grundkurs statt Politik und Wirtschaft belegen, d. h., das Fach steht auch Quereinsteigern offen, die vorher nicht in der Biliklasse waren.
Die Inhalte in Social Studies im Grundkurs sind mit den Themenbereichen von Politik und Wirtschaft überwiegend identisch; wo möglich und sinnvoll, werden – stärker als im deutschsprachigen Unterricht – Bezüge zu den angelsächsischen Ländern hergestellt. Das Ablegen einer Abiturprüfung (schriftlich, mündlich oder als Präsentation) auf Englisch ist im Einzelfall zulässig; in jedem Fall besteht die Möglichkeit, sich auf Deutsch prüfen zu lassen – hier informiert der jeweilige Fachlehrer.
(Verfasser: Mathias Purr, 29.5.2017)
Weitere Informationen zum bilingualen Unterricht finden sich hier.
Beim diesjährigen Wettbewerb „Bester Praktikumsbericht“ des Arbeitskreises SchuleWirtschaft belegten im Regionalentscheid „Kreis Offenbach West“ die Schülerinnen Anna Werner und Lisa Steinheimer die ersten beiden Plätze in der Kategorie „Gymnasium“. Die betreuenden Lehrkräfte Herr Purr und Frau Hofacker sowie die Schulgemeinde gratulieren herzlich zu diesem Erfolg.
(Verfasser: Mathias Purr, 12.06.2019)
Einmal den Hessischen Landtag besuchen. Eine Chance, die viele Schulen in Angriff nehmen und der Plenardebatte innerhalb eines mehrstündigen Besuches des Plenarsaales zuhören.
Die Klasse 10c der Ricarda-Huch-Schule in Dreieich hatte jedoch die Möglichkeit im Rahmen des Seminars "Im Zentrum der Landespolitik" den Hessischen Landtag an drei aufeinanderfolgenden Tagen von innen zu erkunden und den Plenarsitzungen beizuwohnen.
Lange vor dem eigentlichen Termin ging es mit der Vorbereitung los. Im Unterricht wurde unter der Aufsicht von Frau Hofacker erarbeitet, was der Landtag ist, wie dort die Sitze verteilt sind und was dort eigentlich passiert. So konnten die Schüler gut vorbereitet in das Seminar starten. Am ersten Tag ging es sehr theoretisch los. Die Klasse bekam eine Einführung in die Geschichte des Landtags und lernte anhand eines Beispiels, wie ein Gesetz entsteht. Nach dem Mittagessen, welches alle drei Tage sehr lecker war, wurde noch die Hessische Landeszentrale für politische Bildung besucht. Hier deckten sich dann die Interessierten mit Material für den PoWi-, Geschichts- oder Ethikunterricht ein.
Mit einem Gespräch mit dem „Direktor beim hessischen Landtag", Herrn Peter von Unruh, in dem die Schüler einige ihrer noch offenen Fragen klären konnten, ging der überaus interessante erste Tag zuende.
Das Highlight für alle jedoch war Tag zwei. Denn an diesem wurden mehrere Arbeitsgruppen eingeteilt. In diesen Arbeitsgruppen ging es dann in die Gespräche mit den Abgeordneten. Die Zehntklässler ließen die Abgeordneten aus der Plenarsitzung holen und stellten ihnen die zuvor gemeinsam erarbeiteten Fragen, die ihnen bis dato auf der Seele brannten. Doch das war nicht das einzige Highlight an Tag zwei. Denn die Gruppe "Medien und Politik" bekam zusätzlich noch eine Führung durch das hr-Studio und konnte auch den Reportern einige Fragen stellen. Abweichend vom eigentlichem Zeitplan konnten sie sich dann noch zwei ganze Stunden die Plenardebatte anschauen, in der gerade über das Thema Impfpflicht, ein Thema, das die Klasse sehr interessiert, diskutiert wurde. Am dritten und letztem Tag stellten sich die Gruppen dann gegenseitig ihre Erkenntnisse und Erfahrungen, die in den Gesprächen mit den Abgeordneten gesammelt wurden, vor. Zuvor jedoch gingen sie erneut auf die Zuschauertribüne des Plenarsaales. Diesmal lauschten sie allerdings keiner Debatte, sondern den Festtagsreden anlässlich 70 Jahren Grundgesetz. Die Schüler fanden die Reden sehr interessant und haben sich gefreut, den Feierlichkeiten beizuwohnen. Abschließend gab es dann noch ein Gespräch mit der Vizelandtagspräsidentin, Frau Heike Hofmann (SPD).
Die gesamte Klasse 10c, fand das Seminar sehr interessant, konnte einiges mitnehmen und nach diesen Tagen konnte das Politikinteresse bei einigen so weit gesteigert werden, dass sie sich entschlossen haben, einer Partei beizutreten und sich politisch zu engagieren.
Vielen Dank an den hessischen Landtag, dass wir am Seminar teilnehmen und all diese Erfahrungen sammeln durften.
(Verfasserin: Emily Jung, 03.06.2019)
Am 14. April 2016 besuchten die Politik und Wirtschaft Leistungskurse der Q4 und der Q2 in Begleitung von Herrn Seitz, Herrn Hoffmann und Frau Drescher-Bech eine Lesung des renommierten Berliner Professors Herfried Münkler anlässlich seines neuesten Buches „Kriegssplitter“. Die Teilnahme an der Lesung organisierte Herr Seitz. Die Veranstaltung fand abends in einem Saal der OVAG-Hauptverwaltung in Friedberg statt, welcher bis auf den letzten Platz belegt war.
Münkler, 1951 in Friedberg geboren, gab interessante und aktuelle Einblicke in globale und regionale Konfliktzonen und zeigte sicherheitspolitische Herausforderungen Deutschlands im 21. Jahrhundert auf. Auf die rege Fragetätigkeit der Anwesenden gab er sehr detaillierte und vielschichtige Antworten und versuchte stets, einen Bogen zur europäischen Geschichte zu schlagen, indem er Vergleiche und Beispiele aus dem Ersten Weltkrieg heranzog. Zuletzt mehrten sich die Fragen sogar derart, dass die Veranstalter aufgrund der auslaufenden Zeit die Runde beenden mussten. Schließlich blieb noch die Möglichkeit, Bücher signieren zu lassen und eventuell im kleinen Kreis mit Herrn Professor Münkler ins Gespräch zu kommen.
(Verfasser: Niclas Frederic Sturm, 22.04.2016)
Am 09.12.2015 besuchte der LK Politik und Wirtschaft der Q1 von Herrn Seitz zuerst die Bundeszentrale für politische Bildung und danach den Hessischen Landtag in Wiesbaden.
In der Bundeszentrale für politische Bildung bekamen wir die Möglichkeit, Bücher und Hefte zur politischen, wirtschaftlichen und geschichtlichen Weiterbildung kostenlos mitzunehmen.
Danach folgte der Besuch des Hessischen Landtags, bei dem unser PW LK eine Führung durch das Gebäude und ein Gespräch mit drei Abgeordneten erwartete.
Der Hessische Landtag hat seinen Sitz in dem ehemaligen Stadtschloss der nassauischen Herzöge in Wiesbaden. Bei der Führung erfuhren wir interessante Informationen über die Geschichte und den Aufbau des Hessischen Landtags.
In dem darauffolgenden Gespräch wurde uns die Möglichkeit gegeben, mit drei Mitgliedern des Landtags über aktuelle Themen zu diskutieren:
Wir setzten uns vor allem mit dem Thema des NPD-Parteiverbotes auseinander und beleuchteten den Ablauf des innerparteilichen Willensbildungsprozesses und diskutierten die Gründe für die zunehmende Politikverdrossenheit in Teilen der Bevölkerung. Die Antworten gaben uns die Möglichkeit, differenzierte Gedankengänge und Ansichten zu beobachten und uns selbst eine eigene Meinung zu bilden.
Nach einer Stunde war die verfügbare Zeit leider abgelaufen, doch es konnte jeder von uns viele interessante Ansätze aus den Gesprächen und Diskussionen mitnehmen und insgesamt war es ein sehr lehrreicher Ausflug mit vielen neuen Einblicken in die Welt der Landespolitik.
(Verfasser: Philip Seitz, 18.02.2016)
Der Politik und Wirtschaft LK der Q1 nahm am 19.11.15 an einer Podiumsdiskussion zum Thema „Unsere Kleidung- faire Sache?“ im Frankfurter Südbahnhof teil.
Das Thema Nachhaltigkeit stand dabei im Mittelpunkt. Neben dem Moderator Tobias Schwab waren die Gäste Berndt Hinzmann (Bündnispartner in der Kampagne), Gerd Müller (Entwicklungsminister, CSU), Tanja Gönner (Leitung der GIZ) und Unternehmensvertreter Thomas Voigt (OTTO group) eingeladen.
Die Diskussion gehörte zu der Reihe „Forum Entwicklung“. An diesem Tag stand die Textilindustrie im Fokus der Betrachtung.
Zu Beginn der Diskussion zeigte der Moderator eine Reihe von Kleidungstücken, welche er bei sogenannten „Discountern“ erwarb. Das erste Kleidungsstück war ein T-Shirt von Primark und kostete lediglich ca. 2,50€. Er stellte die Frage, wie ein Kleidungsstück für diesen Preis produziert werden könne. Er war der Auffassung, dass die Arbeitsbedingungen bei einem solchen Preis zu wenig berücksichtigt würden. Ein Mitarbeiter in den Produktionshallen der betroffenen Länder arbeite 14 bis 16 Stunden am Tag und sechs Tage die Woche. Das Gehalt liege dabei allerdings lediglich bei 12 Cent die Stunde und reiche unter keinen Umständen zum Überleben. Thomas Voigt, oft auch als Herr OTTO bezeichnet, vertrat die Meinung, dass die Preise dennoch gerechtfertigt seien. Er rechtfertigte die Niedriglöhne mit den aufkommenden Werbekosten. Er sagte: „Die Ware müsse schließlich an den Kunden gebracht werden.“
Der Bekleidungshändler OTTO ist Teil eines Bündnisses von Eintwicklungsminister Müller trotz der eigenen Niedrigpreise. Dieses Bündnis steht im Allgemeinen für die Verbesserung von Produktionsbedingungen. Berndt Hinzmann ist Bündnispartner und Experte der „Kampagne für saubere Kleidung“ (CCC). Die Kampagne kämpft für ein gut sichtbares Zeichen für Nachhaltigkeit in der Bekleidungsindustrie. Hierfür haben sie sich für einen grünen Knopf entschieden, welcher bis Ende 2016 in allen nachhaltigen Produkten befestigt sein soll. Viele Unternehmen der Textilindustrie befinden sich schon in diesem Bündnis.
Der grüne Knopf soll die schlechten Bedingungen in den Produktionshallen verbessern und dem Verbraucher versichern, dass gewisse Standards für Arbeiter vorliegen. Tanja Gönner berichtete von den schlimmen Verhältnissen in den Hallen der Produktion. Notausgänge und Brandschutz seien dort Fremdwörter. Die zwei bekannten Katastrophen in Bangladesch forderten 1250 Tote und 3000 Verletze und öffneten vielen Menschen die Augen. Frau Gönner fragte sich, warum erst so ein Unglück passieren müsse bis jemand endlich auf die miserablen Arbeitsbedingungen reagiere. Frau Gönner und ihre Arbeitsgruppe haben Beratungen angeboten, um den Mitarbeiten eine Möglichkeit zu geben sich zu beschweren und Fehler im Unternehmen aufzudecken. Diese Vorgehensweise stieß auf Gelächter im Publikum.
Grundsätzlich wirkte das Publikum nicht zufriedengestellt. Dies merkte man auch an den kritischen Fragen der Zuschauer. Die Frage, ob der grüne Knopf wirklich das hält was er verspricht, beantworteten Müller und Hinzmann mit einem klaren „Ja“. Jedoch wirkten sie selbst sehr unsicher, da noch offen bleibt, ob sich der grüne Knopf auch durchsetzen wird. „Herr OTTO“ beantwortete die an ihn gestellten Fragen kritisch und beschwerte sich darüber, dass er keinen Applaus bekam nur, weil er seiner Meinung nach „ehrlich“ mit dem Thema umging.
Die Fragen führten zum Ende der Diskussion, jedoch gab es kein Fazit zu der Problematik. Der Moderator schaffte es leider nicht, mit den Gästen zu einer Lösung zu gelangen. Dennoch bleibt der durchaus reflektierte Satz „Nachhaltigkeit ist nichts für Reiche, sondern für Kluge!“ aus (wohlgemerkt!) dem Munde eines CSU-Ministers für immer in unserem Gedächtnis.
(Verfasserinnen: Nele Bernhard und Nina Rathfelder, PoWi-LK Herr Seitz, 29.11.15)
Siehe auch: Frankfurter Rundschau: Neues Siegel für faire Textilien, In: FR-online vom 21.11.15.