Ricarda-Huch-Schule
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Historische Spurensuche

In anschaulicher Weise arbeiteten Sanja Jankovic und Larissa Waßmann heraus, wie die Naturwissenschaften durch die Politik gelenkt werden können und kamen zu dem Schluss, dass „wenn es jemals eine Zeit der Unschuld in der Wissenschaft gegeben hatte, war sie am 16.Juli 1945 um 5.30 Uhr morgens vorbei. Oppenheimer, der durch diese Leistung als „Vater der Atombombe“ gilt und 1946 mit dem Medal for Merit – der höchsten zivilen Auszeichnung der USA – geehrt wurde, trat nach dem Einsatz der Bomben in Japan zurück. Oppenheimer wurde durch den Zeitgeist und im Glauben, das richtige für das Vaterland zu tun, zu einem Mann, der eine Waffe der Zerstörung schuf - und sich selbst dabei zerstörte. Der Quantenphysiker galt als hochintelligent, aber auch naiv und er war zeitweise von schlimmen Depressionen und Selbstzweifeln gequält. Erschüttert von der Zerstörungskraft seiner Schöpfung, engagierte sich Oppenheimer fortan gegen den Einsatz nuklearer Waffen und deren Beschränkung.“ Emil von Behring, vorgestellt von Judith Ballmann und Kübra Celiköz, setzte sich besonders für die Entwicklung von Impfstoffen gegen Diphterie und Tetanus ein und gelangte so zu Ruhm und Anerkennung. Auch Konrad Zuse, der Erfinder des Computers, oder Marie Curie, die sogar zwei Nobelpreise gewann, wurden in dieser Runde „unter die Lupe“ genommen. Für Christian Albrecht war Konrad Zuse „ein Genie […], das seiner Zeit weit voraus gewesen ist. […] Durch seinen Ehrgeiz und sein Durchhaltevermögen […] schuf er letztendlich eine der größten und bahnbrechendsten Erfindungen der Moderne.“ Und Marie Curie, die zusammen mit ihrem Mann Pierre Radium und Polonium entdeckte und isolierte, ist für die beiden Referentinnen Hadil Kachabia und Sonja Kandler Vorbild für alle jungen Mädchen. Daneben wurde eine Person aus der Literatur, die taubstumme Schriftstellerin Helen Keller, die sich besonders für Menschen mit demselben Schicksal aber auch anderen Randgruppen der Gesellschaft einsetzte, vorgestellt. Liviana Klappich und Christina Sergit verpackten ihre Vorstellung in eine Art Quiz, der abwechslungsreich und ansprechend war. Elisabeth Selbert, die an einem politischen Aufbau mitwirkte und die als eine von vier Frauen im Parlamentarischen Rat 1948 zur Ausarbeitung des Grundgesetzes saß, wurde von Denise Höpker und Jennifer Selten vorgestellt. Mit Unterstützung auch der breiten Öffentlichkeit konnte sie durchsetzen, dass Artikel 3 Absatz 2 des Grundgesetzes wie folgt formuliert wurde: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“. Hierfür versetzten sich Jennifer Selten und Denise Höpker in die Rollen einer Biographin und einer Interviewerin, die sich über das Leben und Werk von Elisabeth Selbert austauschten. Als weiteren Personenkreis wurden Menschen von Anisa Dönmez und Alper Karakelle untersucht, die versucht haben zur Zeit des Nationalsozialismus Menschen zu retten und vor Zwangsarbeit und Tod zu bewahren. Diese Personen, Namik Kemal Yolda, Necdet Kent und Selahattin Ülkümen, setzten sich somit auch für die Menschenrechte ein. Auch der Vortrag von Lara Wankerl zum Dalai-Lama zeigte, dass eine Verständigung und Toleranz untereinander den Schülerinnen und Schülern besonders wichtig erscheint. Allen Schülerinnen und Schülern ging es somit darum, Personen in den Mittelpunkt zu stellen, die sich für andere einsetzten oder einsetzen und damit auch Zivilcourage zeigten. Die Ergebnisse wurden in gewohnter Form kreativ und interessant für einen Abendvortrag aufbereitet und am Dienstag, den 23.01.2018 in der Stadtbücherei Dreieich-Sprendlingen sowie am Donnerstag, den 25.01.2018 im Museum für Heimatkunde und Geschichte Dietzenbach dem interessierten Publikum präsentiert. An dieser Stelle danke ich allen Projektteilnehmerinnen und -teilnehmern in diesem Schuljahr und freue mich auf eine Fortsetzung der „Historischen Spurensuche“.

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